Fassadengerüst (oder Arbeits- und Schutzgerüst)
Das Fassadengerüst ist der Allrounder unter den Gerüsten und wohl die häufigste Art. Es besteht aus standardisierten Modulen, die flexibel an die Form und Höhe des Gebäudes angepasst werden können. Seine Hauptfunktion ist es, einen sicheren Arbeitsplatz für Handwerker an der Fassade zu bieten, sei es für Malerarbeiten, Putzarbeiten, Wärmedämmung, Fensterinstallationen oder Reparaturen. Gleichzeitig dient es oft als Schutzgerüst für Passanten und das Gebäude selbst.
Einsatzorte: Nahezu alle Arten von Gebäuden – Wohnhäuser, Bürogebäude, Industrieanlagen, historische Bauten – bei Arbeiten an der Außenfassade.
Industriegerüste
Industriegerüste sind spezielle Gerüstkonstruktionen, die für die besonderen Anforderungen und komplexen Gegebenheiten in industriellen Anlagen und Produktionsstätten entwickelt wurden. Sie zeichnen sich oft durch ihre hohe Tragfähigkeit, Anpassungsfähigkeit an komplexe Rohrleitungssysteme, Behälter und Maschinen sowie die Einhaltung strengster Sicherheitsvorschriften in industrieller Umgebung aus. Im Gegensatz zu Fassadengerüsten sind Industriegerüste oft dreidimensional und müssen den Zugang zu schwer erreichbaren Wartungs- und Reparaturstellen ermöglichen.
Einsatzorte:z.B. Anlagenbau: Für die Errichtung und Montage neuer industrieller Anlagen und Komponenten.
Traggerüste
Traggerüste sind temporäre Hilfskonstruktionen, die dazu dienen, Lasten während der Bauzeit sicher abzutragen. Sie werden eingesetzt, um Bauteile wie Decken, Brückenüberbauten, oder andere tragende Elemente zu stützen, bis diese ihre endgültige Festigkeit erreicht haben und selbsttragend sind. Traggerüste müssen extrem stabil und belastbar sein, um das Gewicht der frischen Materialien (z.B. Beton) und der Bauarbeiter sicher aufzunehmen.
Einsatzorte: Traggerüste werden in der Regel von spezialisierten Gerüstbauunternehmen geplant, konstruiert und errichtet, da ihre Statik und Ausführung höchste Präzision und Sicherheitsstandards erfordern.
Fahrgerüst (oder Rollgerüst)
Fahrgerüste sind mobile Gerüstkonstruktionen auf Rädern. Sie eignen sich ideal für kurzzeitige, sich wiederholende Arbeiten an verschiedenen Stellen, bei denen kein stationäres Gerüst erforderlich ist. Typische Anwendungen sind Malerarbeiten in Innenräumen, kleinere Reparaturen an Decken oder Wänden, Reinigungsarbeiten oder Installationen in geringer Höhe.
Einsatzorte: Innenräume (z.B. Hallen, Büros), kleinere Außenarbeiten auf ebenem Untergrund, überall dort, wo Mobilität und schneller Standortwechsel gefragt sind.
Sonderkonstruktionen
Neben den Standardgerüsttypen gibt es auch spezielle Sonderkonstruktionen, die für ganz individuelle Anforderungen entwickelt und gebaut werden. Dies können beispielsweise Gerüste für den Bau von Windkraftanlagen, für den Zugang zu schwer erreichbaren Stellen in Industrieanlagen oder für spezielle Bühnenaufbauten sein. Hier ist die Expertise im Ingenieurwesen und im Gerüstbau gefragt, um sichere und effiziente Lösungen zu finden.
Einsatzorte: Sehr spezifische Projekte im Industrie-, Energie- und Veranstaltungssektor, bei denen Standardlösungen nicht ausreichen.
Gerüste im Veranstaltungs- und Eventbereich
Im Veranstaltungs- und Eventbereich werden Gerüste für eine Vielzahl von Anwendungen eingesetzt, die weit über die klassischen Bauarbeiten hinausgehen. Hier dienen sie oft als temporäre Konstruktionen für technische Installationen, Bühnenbau, Tribünen, Werbeflächen oder auch als reine Zugangslösungen. Die Flexibilität und Stabilität von Gerüstsystemen machen sie zu einer idealen Lösung für die oft komplexen und zeitkritischen Anforderungen von Events.
Einsatzorte:
Die Anforderungen an Gerüste im Veranstaltungsbereich sind oft besonders hoch in Bezug auf Sicherheit, Ästhetik und schnelle Auf- und Abbauzeiten. Hier kommen häufig spezielle Gerüstsysteme und erfahrenes Personal zum Einsatz, um den reibungslosen Ablauf der Veranstaltung zu gewährleisten.
Pascal Weber, Geschäftsführer der Weber Gerüstbau GmbH
Beispiel Veranstaltungsgerüst